Gestühle

Rigafahrer-Gestühl

Vier Eichenholztafeln aus der Schmuckseite des Gestühls, um 1370, sind erhalten. Sie präsentieren eine einzigartige profane Darstellung mit Szenen der Jagd, der Imkerei und des Handels aus der Zeit der Hanse.

Goldschmiede-Gestühl

Im kunstvoll geschnitzten Aufsatz des Gestühls (um 1720) ist die Schnitzfigur des Heiligen Eligius eingebettet. Von seinem Patronat der Schmiede ist das der Münzmeister und Numismatiker abgeleitet. Dargestellt ist er hier mit seinen Attributen Hammer und Amboss.                      

Kramer-Gestühl 

Ein besonders schönes Zeugnis der Renaissance ist das nachreformatorische Kirchengestühl der Kramer (1574). Die Kaufmannschaften und Zünfte hatten in St. Nikolai eigene Gestühle und der Zutritt war nur Mitgliedern der jeweiligen Korporation gestattet. Zuwiderhandlungen standen unter Strafe. Dies macht auch die Inschrifttafel unter dem Keulenschwinger in der Muschelnische der Gestühlswand unmissverständlich deutlich: "Dat Keen Kramer ist/de blief Da Bute(n)/ oder ick schla em up/de Schnuten."

Ratsgestühl

In diesem Gestühl kam die Mitglieder des Stadtrates zusammen bevor sie zum Rathaus zur Wahl gingen. Hier wurden Amtsgeschäfte getätigt, politische Gespräche geführt, Verträge ausgehandelt und Vereinbarungen getroffen.1652 errichtet zeugt das reichverzierte Gestühl mit säulenflankierten Nischen und Wappenkartuschen von der Bedeutung und dem Selbstverständnis eines hansischen Stadtrates.