Altäre

Gotischer Hochaltar

Der Flügelaltar mit zweifacher Wandlung wurde um 1470 gestiftet. Auf zwei Flügeln der Malseite ist die Annenlegende dargestellt. Die Predella zeigt die Geburt Christi; die Flügel widmen sich der Passion, im Mittelschrein wird die Kreuzigung gezeigt. Die ursprünglich nach flämischem Vorbild sehr figurenreich gestaltete Szenerie weist seit der Auslagerung im zweiten Weltkrieg viele Fehlstellen auf, die nur zurückhaltend mit einem modernen Kreuz von Johann Peter Hinz (1997) ergänzt wurden.

Altar des Heiligen Olav

Ein norwegischer Wikinger wird Heiliger: 995 geboren, lässt Olav sich in Rouen taufen, kommt 1015 nach Norwegen zurück, christianisiert sein Heimatland und stirbt schließlich in 1030 in der Schlacht bei Stiklestad. Über seinem Grab wird im 12. Jahrhundert der Dom in Trondheim errichtet – die Krönungskirche der norwegischen Könige. Die Altarstiftung (um 1410) wird der Fernhandelskompagnie der Bergenfahrer zugeschrieben. Die Altarfigur zeigt König Olav, zu seinen Füßen eine Mantikora (Mischwesen aus Mensch, Löwe und Drache) – Symbol für das besiegte Heidentum. Auf den fragmentarisch erhaltenen Flügel finden sich Lebensstationen Olavs (innen) und die Heiligen Birgitta, Sunniva und Olav (außen).

Barocker Hauptaltar

Von 1708 bis 1735 nach Entwürfen von Andreas Schlüter errichteter Trennaltar (Lettner) – ein Meisterwerk barocker Sakralkunst mit Gloriole, Abendmahldarstellung; Kruzifix und Chorschrankengittern.

Altar der Bürgermeister

Die letzte Altarstiftung vor der Reformation erfolgte um 1511 durch die Bürgermeister Henning Mörder und Sabel Oseborn. Zu sehen ist die Kreuzabnahme mit den Trauernden auf der linken Seite. Mehr im Zentrum sind aber die handelden Figuren: einem entsetzenden Helfer (oben am Kreuz) entgleitet der Leichnam; Nikodemus (rechts am Fuß des Kreuzes), der dem Körper die Hände entgegen hält, um ihn aufzufangen und Joseph von Arimathäa (ganz rechts), der bei Pilatus die Freigabe des Leichnams erwirkt hatte.

Altar der Riemer und Beutler

Von einst zahlreichen Zunftaltären sind heute nur wenige noch erhalten. Dazu zählt der von den Lederwaren herstellenden Riemern und Beutlern 1451 gestiftete Altar. Die Malereien außen an den Seitenflügeln zeigen Szenen aus dem Leben Jesu. Auf den Flügelinnenseiten sind Propheten aus dem Alten Testament paarweise mit Kirchenvätern dargestellt. Der Mittelschrein zeigt - von der Mystik geprägt - die Kreuzigung durch die Tugenden. Eine der Tugendallegorien, wahrscheinlich die Caritas, führt den Lanzenstich aus, um damit das Erlösungswerk der göttlichen Gnade zu vollenden.